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Leseprobe für das Buch gieh mr mol rüber… (Band 3) von Heinz Friedrich:

Die Hudelei mit’n Dackel

Antek - su hobn mr ne getaaft - war e wunnerschiener Langhaardackel mit en glänzendn, hallbraun Fall un grußn treiharzing Aagn. Sei Schwanz war e Prachtstück für sich; wie en seidige Fahn hinge die lange, dichtn Fransen runner. Wann ar wedeln tat, brachetn mr die Küch net auszekehrn. Dr Dackel wär dr Mensch unner’n Hundsviehchern, hob ich emol gelasn; un dos trof wahrlich zu bei unnern Antek. In sen’n gunge Gahrn hatt ar nischt wie Bleedsinn in Kopp; jedn Toog ene annere Unart, die mr natierlich abgewöhne musstn. Ich hob gehärt, dass Prügel e Ahzeeng von fahlender Intelligenz wär - also musstn mr uns wos annersch eifalln lossn, dos wirkn tät. Für sei Labn gern reimet ar ne Papierkorb aus. Emende war emol e Stück Butterbrotpapier oder was Ahnlichs neigerotn - jedenfalls verging kee Toog, an dan mr net de Papierschnipsel zammsuchn musstn. Nu hobn mr e Kuchnblach huchkant of’n Rand von dan Papierkorb gestellt un an de Wand gelehnt. Un - waß dr Huhle - ’s hot geklappt! Kaum hattn mr de Tür hinner uns zugemacht, hot’s ah schie gescheppert.Üm dan Inhalt ze inspiziern, musst dos Luderbää dan Papierkorb ümkippn. Doderbei flog natierlich dos Kuchnblach runner un hot’n damisch derschrocken. Ar is nie wieder nahgange un hot e paar Wochn en grußn Bugn üm dos corpus delicti gemacht. Freilich war dos vergleichsweise eefach; aber wie solltn mr ne die vieln annern Dummheetn abgewöhne, die ar so drauf hatt: Ar gachet de Zwarghühner - dr Gackehah hatt schie keene Schwanzfasern meh -, ar froß die halbrutn Ardbeern von Strauch un grub dr Oma ihr Selleriebeet üm. Ne Streißelkuchn oder ne Pudding konntn mr nimmer of’s Fansterbratl zen Ohkühln draußn hiestelln - ’s war richtig schlimm. Do kam uns d i e Idee: Jedesmol, wenn ar wos ahgestellt hatt, hobn mr sen’n Futternapp ümgedreht, su dass ar gewahr warn sollt: Ich krieg nischt ze Frassn, weil ich wos ahgestellt hob. Dos ging natierlich när, wenn’r of frischer Tat ertappt wur. Sist tät’s net wirkn, saht mei Freind, das Tierarzt war. Dr Antek hätt verhungern müssn, bei dan mannigfaltign Unarten. Do tat ar uns nu wieder leed, un su krieget ar abn zwischendurch ewos. Mir konntn’s efach net miet ahguckn, wenn ar tudtraurig vür sen Napp saß. Nu musst ah mit seiner Nos ewos net stimme, die war ganz of dr Mutter ihre Füß geeicht. De Strümp zerret ar aus’n Wäschkorb, die Husnbaa hot ar ohgeknabbert un ar schlief mit dr Schnauz in ihrn linkn Pantoffel. Un gelehrig war ar - unner Antek! Net wär Mannle machet ’r of Kommando - un wenn ar Lust hatt. Wenn mr sahtn: 'Such’s Meisl!', do flung de Wurzeln von dr Oma ihrn Sellerie. Dos Loch, dos ar aushub, war esu tief, dass mr dacht, ar müsst in Australien rauskomme. Ar ballet fürchterlich un verkroch sich unnern Kanepee, wenn’s hieß: 'Itze kimmt dr Wolf!' Ar hatt suviel Eisahe un Verständnis, dass ar sen’n Napp salberscht ümdreht, wenn’r wiedermol of’n Teppich gepinkelt hatt. Aber über en Schnorkn amesiern mr uns heite noch: Mr kame alle Dreie aus dr Schul ehem un wunnretn uns, dass mr net - wie sist immer - mit Geball, Schwandwedeln un Freidnsprüng begrüßt wurn.
Unner Sauigl loog ganz friedlich, de Schnauz wie alleweil im Pantoffel - of’n Podest von dr Trepp, die in de Öberstubn naufginge. An dr Wand hattn mr esu e grußes Poster ahgeleimt. Dodrauf war e richtiger Arzgebirgswald abfotegrafiert mit huchn Fichtn, Moos, Schwamme un Schwarzbeer. Aber dodrvu war nischt meh ze sahe. När noch die Spitzn von dan Wald konnt mr gewahr warn. Dos ganze unnere Stück hatt mei Dackl unner sen’n Bacu zamgescharrt - kee enzigs Schnipsel gucket vir. Es war emende net Zerstörungswut, vielmeh Langeweil gewasn - oder ar hatt Geschmack an dan Tapetenleim gefundn.Un dos Schennste: Ar hatt net bluß sen’n Futternapp ümgedreht, ah dr Papierkorb un de Blumetöpp of’n Fansterbratl standn of’n Kopp. Muss dar e schlachts Gewissn gehatt hobn!