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Leseprobe für das Buch Krebs! Für mich ist das nix! von Birgit Gruber:

Inhaltsverzeichnis

Das Schicksal mischt die Karten, und ich darf damit spielen
Der Mensch denkt, ...
Augen zu und durch!
Auf dem Boden der Tatsachen liegt eindeutig zu wenig Glitzer!
Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Wenn du auf der Schattenseite bist, denke daran: Die Erde dreht sich!
Wichtig ist, es ist was drin. Auf das Obendrauf kommt es nicht an.
Nimm die Menschen wie sie sind, es gibt keine anderen.
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen ...
Tief Luft holen, es ist nur ein blöder Tag, kein blödes Leben.
Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade daraus.
Brillen vertragen keine Chemotherapie.
Ich rede einfach weiter, bis mir etwas einfällt.
Ratgeber, Entscheidungen und andere Komplikationen
Ich muss dringend mal ans Meer.
Schreiben befreit die Seele.
Das Leben will gelebt werden.
Das Ende des Beuteltieres
Heute will ich leben, ...
Harte Worte
Jeder von uns ist Kunst, gezeichnet vom Leben.

Geduld!
Jahrestage ...
Trauerarbeit
Du gehst und ich darf bleiben.
Ich schwebe
Alles gesagt? Alles gesagt!
Rausgefallen aus dem Leben
Noch immer auf dem Weg
Danke


Das Schicksal mischt die Karten, und ich darf damit spielen.

'Die Histologie hat bei der Untersuchung Krebszellen festgestellt.' Rummms!!!
Herr Doktor hat mich zur Nachbesprechung einer Bauch-Operation gebeten. Drei Wochen sind seit meiner Entlassung aus der Klinik vergangen. Bis gerade eben war dieses Gespräch nur eine Formsache für mich.
Ich sitze im Besprechungszimmer der gynäkologischen Station der Uniklinik. Ein netter, sehr sympathischer Herr Doktor ist gerade dabei, mir den Boden unter den Füßen wegzureißen.
'Keine Krebszellen! Alles gut!' Das will ich hören. Ich überlege: 'Krebszellen in meinem Bauch? Was hat der Doc denn genommen? Wie ist der denn drauf? Bis auf eine kleine Erkältung ab und an war ich nie krank. Das kann nicht sein. Niemals!'
Vor drei Wochen quälten mich heftige Bauchschmerzen. Eine neue, unschöne Erfahrung. Bis dahin hatte sich mein Bauch nie so deutlich zu Wort gemeldet. Anfangs war ich noch entspannt. Vielleicht hatte ich das Essen nicht vertragen, viel zu viel Stress, Möglichkeiten gibt es viele.
Nervös wurde ich erst nach ein paar Tagen. Sämtliche Selbstheilungsversuche scheiterten kläglich, Tee und andere Hausmittelchen machten es nicht besser. Ein Termin bei Herrn Hausarzt war schnell organisiert. Er würde wissen, was zu tun ist.
Am Abend zuvor ging es weiter bergab, Besserung war nicht in Sicht. Es war klar, Herr Hausarzt würde auf meinen Besuch verzichten müssen. Die Schmerzen kaum noch zu ertragen. Mehrere Tage hatte ich mich bereits gequält, zu Übelkeit und Schmerzen gesellte sich hohes Fieber. Deutlich spürte ich, dass da etwas ganz und gar nicht stimmt, in meinem Bauch.
Nach einem anstrengenden, nicht enden wollenden Arbeitstag fühlte ich mich elend und krank. Ein Zwischenstopp in der Notaufnahme sollte mein Feier-abendprogramm werden. Bevor ich mich auf den Weg machte, erledigte ich noch alle wichtigen Aufgaben, bereitete alles für den nächsten Arbeitstag vor. Mich beschlich das ungute Gefühl, dass unsere Mitarbeiter am nächsten Tag ohne mich zurechtkommen müssen. Jeder Schritt kostete viel Kraft, für jede Aufgabe brauchte ich viel mehr Zeit als sonst. Schließlich war alles erledigt, ich machte mich auf den Weg.
Freundliche Menschen erwarteten mich in der Notaufnahme. Unverzüglich beorderte man mich auf eine Liege. Dazu die ausdrückliche Anweisung, mich ruhig zu verhalten, still zu liegen und auf die Erscheinung des Herrn Doktors zu warten.
Alles andere wäre mir sowieso zu viel gewesen, viel zu anstrengend und schmerzhaft. Es war wohl deutlich zu sehen, dass es mir sehr schlecht ging.
Herr Doktor erschien im Eiltempo, und schon ging es los: Bauch abgetastet, Venenzugang gelegt, Infusion angehängt und in kürzester Zeit kam das Ultraschallgerät zum Einsatz. Rätselhafte, graue Schatten flimmerten über den Bildschirm. Schneegestöber im Dunkeln, ich konnte nichts erkennen. Herr Doktor schon. Er wurde nervös. Kommentarlos fuhr er mit dem Schallkopf auf meinem Bauch herum. Schmerz lass nach! Wortlos packte er die Gerätschaften weg, wischte noch das Geschmiere von meinem Bauch und schritt zur Blutentnahme: „Bringen Sie das sofort ins Labor, und sagen Sie Bescheid, es eilt!“ Die Bereitschaft der Röntgenabteilung wurde umgehend aktiviert: 'Wir brauchen ein CT, je schneller desto besser!'
Herr Doktor, sichtlich gestresst, tastete weiter vorsichtig meinen Bauch ab. In dieser äußerst angespannten Atmosphäre war es besser zu schweigen, das bemerkte auch ich und verhielt mich ganz still.
Der nette Herr Doktor sprach ebenfalls kein Wort, er behielt seine Gedanken für sich. Erst viel später erklärte er mir, dass er einen Darmverschluss vermutete. Das ist gefährlich, platzt der Darm, kann es tödlich enden. Deshalb diese nervöse Hektik. Ich hatte keine Ahnung, war dankbar für seine Hilfe und ganz beruhigt.
Ich weiß nicht, was in diesen Infusionsbeuteln drin ist, es half mir sofort. Die Schmerzen ließen nach, schnell fühlte ich mich besser.
'So schlimm ist es gar nicht mehr, da kann ich direkt nach Hause?' Schöndenken kann ich gut. Schwierigkeiten kleindenken und schlechtes Gewissen großdenken kann ich auch: 'Was hast du denn da wieder angestellt? Da machst du dich wichtig in der Notaufnahme, dabei ist es gar nicht so schlimm. Hätte ich vielleicht doch bis morgen warten sollen? War es doch das Essen? Als ob die hier nichts Wichtigeres zu tun haben, als meinen Bauch zu bestaunen. Bäuche sehen die hier viele, da nehme ich meinen einfach gleich wieder mit. Ist echt gar nicht so schlimm.'
Mein Schweigen hielt nicht lange an. Ich fasste meine Gedanken in Worte, teilte sie mit Herrn Doktor und setzte mich auf. Dieser, spürbar unentspannt, fand das kein bisschen witzig. Vernünftig erst recht nicht. 'Sie gehen heute nirgendwo mehr hin, und keinesfalls nach Hause!' Die anschließende Standpauke werde ich so schnell nicht vergessen. Dass für mein plötzliches Wohlbefinden die Medikamente verantwortlich waren, war mir nicht bewusst. Brav legte ich mich zurück und harrte der Dinge, die da kommen. Noch eine Zurechtweisung? 'Nein danke!' Mein Mann musste her.