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Leseprobe für das Buch Nach dem Spiel
Macht der Gedanken zur Selbstheilung
von Evelyn Prüfer, Pruefer:

5. Kapitel

Am nächsten Morgen stand sie schon sehr früh auf. Sie frühstückte nur ganz kurz und legte ihrem Vater eine Nachricht hin, dass sie bereits ins Stadion gefahren sei.
Heute hatte sie nicht das Bedürfnis bei Marco anzurufen. Sie wollte ihren Gedanken in Ruhe nachkommen können und unbedingt, wie auch gestern, als erste in Flushing Meadow sein.
Als sie durch Queens fuhr und sich dem Stadion näherte, verspürte sie wieder dieses Kribbeln und diese riesige Freude in sich, an diesem Ort spielen zu dürfen.
Sie betrat den riesigen Komplex, grüßte freundlich die Ordner, die bereits vor Ort waren, ging dann durch die Katakomben zu der Eingangstür, die zum Centre-Court führte.
Als sie durch das Tor nach außen auf die Anlage trat, fühlte sie die gleiche Anspannung wie gestern.
Sie ging zum Netz in die Mitte des Platzes, schaute zu den oberen Rängen, drehte sich um sich selbst, um dieses riesige Oval in sich aufzunehmen.
Plötzlich hörte sie wieder das Rufen und Schreien und das Klatschen der Zuschauer. Sie vernahm die Stimme der Schiedsrichterin. Sie spürte wieder diese Anspannung. Sie wollte sich an diese Atmosphäre gewöhnen.
Sie ging zum Schiedsrichterstuhl, stieg die Stufen empor, setzte sich, um von hier oben einen Blick auf das Spielfeld werfen zu können.
Das ganze gestrige Geschehen lief noch einmal vor ihrem geistigen Auge ab.
Sie spürte fast körperlich die Schwäche, die sie am Anfang des Spiels so stark hinderte. Sie empfand die enttäuschten Emotionen der Zuschauer, die auf ein spannendes Halbfinale gehofft hatten. Sie sah Mandys Lippen, wie sie die Worte formten: 'Wach endlich auf!'
Sie spürte die zurückkehrende Energie, die sich endlich wieder in ihrem Körper ausbreitete und ihr die Möglichkeit gab, das Tennis zu spielen, das sie auch spielen konnte.
Sie sah das Erstaunen in Nataschas Augen über ihre plötzliche Gegenwehr. Sie hörte das aufmunternde Rufen der Zuschauer, die sie zum Sieg treiben wollten und sie spürte diesen unbedingten Willen in sich, siegen zu wollen.
Sie wusste nicht, wie lange sie dort oben gesessen und geträumt hatte, als sie plötzlich, wie auch gestern, die Stimme ihres Vaters hörte.
'Jenny, nicht träumen, trainieren!'
Sie öffnete die Augen und sah ihren Vater am Eingang des CentreCourts stehen und winken.
'Wir haben wieder Trainingsplatz zwei. Komm und lass uns anfangen.'
Er drehte sich um und ging.
Jenny unterbrach nur widerwillig ihre Träumereien, aber auf der anderen Seite trainierte sie auch sehr gerne.
'Also dann', dachte sie, 'packen wir’s an.'
Sie war bereits umgezogen, brauchte nur noch ihre Tennisschuhe anzuziehen.
Im Moment trug sie noch ihre Latschen, die sie auf der Anlage fast ständig trug.
Sie drehte sich auf dem Schiedsrichterstuhl um, um die Stufen hinunterzugehen und in einem Moment der Unachtsamkeit rutschte sie aus ihrem Schuh heraus.
Ihre Hände versuchten verzweifelt irgendwo Halt zu finden. Aber nichts war da, das ihr Halt geben konnte.