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Leseprobe für das Buch Der Himmel weint Freudentränen oder Tagebuch eines Wunders von Michael Markus Raithelhuber
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Akutfall

Kein außergewöhnlicher Abend scheint es zu sein, der 08.02.2004, doch das sollte sich ganz schnell ändern. Schön, man lebt im guten Glauben, der Alltag mit seinen kleinen Höhen und Tiefen ist aufregend genug in einer vierköpfigen Familie - weit gefehlt.

Ein normaler Fernsehabend, doch Inge fühlt sich nicht wohl, aber anders als bei einer Migräne. Dumpfe Schmerzen rechts im Kopf und im Genick, die nach einer anstrengenden Sitzung auf der Toilette noch schlimmer werden. Inge liegt im Bett, doch dann folgt ein aufdringlicher Brechreiz, der alles Bekannte hinter sich lässt. Nachdem die Diele mit Erbrochenem voll gespuckt ist, Inge bei dem Reflex, einen Putzeimer zu holen, ausrutscht, im Erbrochenen stürzt und dann ins Bett geht, säubere ich erst einmal die Wohnung, was jeder wohl so gemacht hätte. Zwischendurch habe ich immer einen Blick auf meine Frau gerichtet, deren Zustand sich innerhalb von fünfzehn Minuten verändert, die Augenmotorik wird langsamer und Desinteresse macht sich breit, völlig atypisch für einen gesunden Menschen. Nun beginnt eine innere Unruhe. Ich überlege nicht lange. Der Hausarzt hat Urlaub, eine Vertretung kennt meine Frau nicht, daher der schnelle Entschluss, direkt die Rettungsleitstelle zu alarmieren. Dem freundlichen Menschen am Telefon schildere ich die Situation nach Angabe von Name, Adresse und deute schon an, dass wahrscheinlich ein Notarzt gebraucht wird. Zu Inge sage ich, sie solle ihren Schmuck ablegen, da mir instinktiv klar wird, dass es wohl irgendwie ernst ist - sicher auch eine intuitive Reaktion von mir. Nach 20 Minuten stehen die Rettungsassistenten vor der Haustür. Es ist kurz vor 23 Uhr. Nach einer Untersuchung und der Frage, ob meine Frau immer so sei, was ich verneine, wird nach der Messung des Blutdrucks (200/100) sofort mit dem Notarzt telefoniert.





Über das Internet habe ich mir eine Gaststättenübersicht geholt und eine Privatpension herausgesucht, um wenigstens morgens ohne Fahrstress schnell vor Ort zu sein. Die freundliche Wirtin betreibt ihre bescheidene Pension schon seit Jahren und im Gespräch stellt sich heraus, dass sie früher die Benediktinermönche eingekleidet hat, komische Zusammenhänge wieder, denn wir kennen ja einen Mönch. So ist schnell ein Anknüpfungspunkt gefunden und ich fühle mich über die Kürze der Begegnung schnell zuhause. Ich schlafe unruhig in meiner Pension, denn nach all dem Erlebten ist man ja unter einer gewaltigen Spannung, ob denn alles klappt, ob die Narkose vertragen wird, immerhin die dritte des Jahres, doch ich lege alles wieder in Gottes Hand; bis jetzt lief alles gut. Der neue Tag beginnt gut und die dreistündige OP gelingt. Eine Nebenwirkung der Anästhesie ist Erbrechen nach der OP. Auch Wundschmerzen stellen sich natürlich ein. Das Gesicht ist von der Belastung geschwollen und tut weh. Das 'Ersatzteil' ist gut angepasst, die Ansprüche sind zurückgeschraubt, Hauptsache, wieder ein 'Dach im Kopf'. Mit viel Geld und Aufwand hätte es auch eine Keramik aus Jena sein können, doch was ist bei einem Sturz? Der Kopf wäre digital vermessen und die Schädelplastik genau danach hergestellt worden, doch es gäbe keine Infektionsprophylaxe durch eingebaute Antibiotika vor Ort, da man erst wenig Erfahrung damit hatte und daher war es auch ungeeignet für diesen Fall. Beim Aufwachen halte ich die Hand meiner Frau und schiebe den Ehering wieder an seinen Platz, damit sie die Verbundenheit gleich wieder spürt. Sie ist ansprechbar, weiß aber am nächsten Tag nicht, dass ich sie besuche. Sie rekapituliert dies aus dem angesteckten Ehering nach dem Befragen der Schwester. Kleine Symbole ergeben einen großen Sinn, ich bin also da gewesen und dies wurde sehr positiv aufgenommen. 49 Wundklammern halten die äußere Kopfhaut zusammen, darunter wurden zwei weitere Hautschichten einzeln vernäht. Zwei Vakuumdrainagen saugen Wundwasser ab. Die erste kommt nach drei, die zweite nach fünf Tagen weg.

Inzwischen ist Karfreitag und ich bekomme von Inge ein Kreuz aus Gold zum Umhängen geschenkt, mit den Worten: '...für meinen Lebensretter...'

Dieser Karfreitag wird unvergessen bleiben. Am Karsamstag schenke ich Inge einen Ring, den sie eigentlich zum Geburtstag am Ostersonntag bekommen sollte, aber ich kann nicht warten. Auch dieses Zeichen der Verbundenheit bleibt unvergessen.