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Leseprobe für das Buch Signatur Stauferheimat
Gedichte
von Karl Schönweiler, Schoenweiler:

In seiner Nähe

Komm ich
nach Reisetagen
wieder in seine Nähe

tasten meine Augen
noch aus beträchtlicher Ferne
ob von Nord oder Süd
von Sonnenauf- oder Untergang
die formvollendete Rundung
des kleinen Berges

beflügelt mich
ein alle Sinnen umflutendes
unergründliches
Heimatgefühl


Wäscherschloss

Im Anflug beäugt der Habicht den großen rot bedeckten Kasten mit seinem offenen Kängurubeutel.
Der Hofwall rettet die Wildtaube vor seinen Krallen.

Himmelhohe Mauern mit Wehrgang
schützten das einst eingetauschte 'österreichische Schwabenlehen'.

Vor dem offenen Sommertor lagert wiedererstandenes fahrendes Volk
bei Weizenbier und Smartphone.

Unter dem weißen Schirm im Hof
perlen Traumtropfen aus
einer Mooreichenlyra
Spielleute drehn sich im Reigen

In der Bohlenstube bleiben Kaminsteine und Holztische heute still unter sich.
Der große Saal schmollt.

Die Sammlung von Folterwerkzeugen dort, im Obergeschoss, die uns Kinder beim Schulausflug in ungläubiges Staunen versetzte,
sei längst als Alteisen
entsorgt worden.

Der Mythos von der Wiege der Staufer lebt weiter als ein schönes Märchen.


Vertraute Steine
Mit dem Berg bin ich vertraut seit der Kindheit. Der erste Schulausflug führte mich hinauf - mein erster erreichter Gipfel und der staunende Weitblick. Manches kommt mir hier in Dunkelheit und Nebel in den Sinn. Meine Freundschaft zu Harald und Thomas, die im Bergdorf zu Hause sind, die enge Zusammenarbeit mit Hans, dem Schäfer in Hohrein, am südlichen Fuß des Berges. Ich denke an Verwandtenbesuche im alten Bauernhaus am oberen Ende der steilen Straße, nahe den beiden Kirchen. Den kühlen Hausflur mit den großen Kalksteinplatten beherrschte der Geruch von Rössern und Pferdegeschirr. Der Gedanke an Fußballspiele auf dem kleinen, unebenen Sportplatz am Berghang, halb im Wald gepaart mit einem Schmunzeln. Die seit Generationen bestehende sportliche Rivalität wurde auf die Jugend übertragen: Die vom Berg gegen die aus dem Tal. Wir von unten suchten uns tapfer zu schlagen und nahmen nach dem Abpfiff die über den Hang geschossenen Bälle triumphierend mit ins Tal.
Seit Kindheit und Jugend kenne ich Pfade, Bäume, Felsen, Verstecke und Höhlen-löcher. Die wieder errichteten, dicken Grundmauern auf dem Plateau, als wären es Steinwurzeln der Geschichte.
Jedes Kind, das unten im Tal zur Schule geht, sieht morgens den Berg vor sich. Mit majestätischer Gelassenheit thront er am Ende der Straße über dem Dorf. Vom Klassenzimmer aus waren wir den Spuren der staufischen Herrscherdynastie gefolgt bis zur Zerstörung der Burg im Bauernkrieg. Der Berg verwandelt in eine gigantische Fackel, sichtbar im ganzen Umland.