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Leseprobe für das Buch Christian Gebhard Nordmann -Domänenpächter im Dessau-Wörlitzer Gartenreich von Herausgeber: Heimatverein Mildensee:

1. Christian Gebhard Nordmanns Zeitgenossen

Einer der bedeutendsten und fortschrittlichsten Landwirte des ausgehenden 18. Jahrhunderts war Christian Gebhard Nordmann.

Damals stand die deutsche Landwirtschaft im Begriff, ihre Fesseln feudaler Tradition (wie Drei-Felder-Wirtschaft, Brachezwang und Koppelhutung) abzustreifen und zu einer modernen, d. h. kapitalistischen Betriebsführung überzugehen.

1702 versuchte man erstmalig einzelne Ländereien in die Hand eines Pächters, sogenannte Beamte, zu legen. Doch war der Pachtzins meist nicht zu erwirtschaften, so dass eine große Zahl der Pachtungen vorzeitig gelöst wurden.
Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts ist unter dem Zusammenwirken landwirtschaftlicher Intensitätssteigerung unter Leitung tüchtiger Pächter und neuzeitlicher Verwaltung eine Aufwärtsentwicklung festzustellen, die ihren Höhepunkt unter Christian Gebhard Nordmann erreichte.

Ansehen errang Dessau auf dem Gebiet der Landwirtschaft. Unter Leopold - dem Alten Dessauer - hatte sie bereits aufsehenerregend floriert. Seine Methoden waren von feudaler Brutalität - er zwang seinen Landadel zum Verkauf und vertrieb sie somit. Dadurch wurde er zum alleinigen Großgrundbesitzer im Land.
Leopold legte den Grundstein für die Reform der Landwirtschaft, die nun, in der Generation seines Enkels -Vater Franz-, vor allem durch die Studien, die der Landesfürst und seine Bevollmächtigten in England trieben, einen entscheidenden Schritt nach vorn machte.
Kleesamen wurde zentnerweise aus England importiert.
Die Grundlage für ein riesiges Domanium hatte Fürst Leopold gelegt.



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4. Rinderzucht
Vom Beginn bis zur berühmten Pötnitzer Herde
den 'Wundertieren ferner Zonen'

Mit der Zucht einer leistungsfähigen Rinderrasse tat er einen Schritt weit in die Zukunft hinein.

Die meisten Tiere der einheimischen Landrasse, die Nordmann übernehmen musste, starben oder wurden verkauft. Um eine neue Zucht aufbauen zu können, ging er gründlich und methodisch vor. Da mit Schweizer Kühen keine Erfolge erzielt werden konnten, kaufte er schwarzbuntes Rind der westfriesischen Marsche auf. In dem er die anpassungsfähige nord-westdeutsch-holländische Rasse wählte, blieben ihm Misserfolge erspart.
In den 90iger Jahren reiste er dreimal nach Holländisch-Friesland und brachte einen Bullen und 22 Kühe mit. Die aufstrebende Zucht erlitt durch Kriegsjahre und Seuchen, z.B. Milzbrand, schwere Rückschläge. Sie stand zeitweilig vor dem Zusammenbruch, fast die ganze Herde war ausgestorben. Die Erfolge aus der ersten Zucht ließen den zielbewussten Pötnit-zer Pächter aber nicht verzagen. Er wagte einen Neuanfang.

1813 war er noch zwei Mal im Heimatgebiet des westfriesi-schen Rindes und kaufte nochmals insgesamt einen Bullen und 26 Kühe. Diese bildeten dann den Stamm der berühmten Pötnitzer Herde, die als 'Wundertiere ferner Zonen' bezeichnet wurde.

Sogar die ostpreußischen Domänen interessierten sich für die Pötnitzer Zuchttiere. Nordmanns Kühe waren ausschließlich westfriesische Rinder und erzielten auf dem Markt Höchstpreise.

Die Sensation waren die Pötnitzer Mastochsen, die man in Berlin für Geld zeigte und in den Zeitungen beschrieb. Wahrscheinlich lag ihr Lebendgewicht beträchtlich über dem für die Zeit geschätzten Durchschnitt. Das beste Exemplar der Sorte ging für angeblich 475 Taler an einen Schlächter nach Leipzig. Der größte Ochse, der nach Berlin verkauft wurde, brachte 300 Taler.