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Leseprobe für das Buch Geschichten für mein Enkelkind von Renate Reichenbach:

Liebe Lena-Lu,

 

heute erzähl ich dir die Geschichte von dem Bienchen, dass keine Arbeitsbiene sein wollte.

 

Eines Tages im April hatte ich eine überraschende Begegnung. Ich traf auf eine Biene mit dem Namen Josefine. Und das war so: Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und war es nicht auch zufällig mein Geburtstag? Jedenfalls überkam uns große Lust auszufliegen. Wir wollten in die Berge fahren, hatten Lust auf frisches Quellwasser, das zwischen alten Platanen den Hang herunterrauscht; die Lust alte Erinnerungen aufzufrischen, nicht nur davon zu träumen, sondern den Traum wahrzumachen.

 

Der Ort meiner Sehnsucht heißt Olympos. Jedes Jahr im Frühling zieht es mich magisch dahin.

Von Antalya aus fahren wir zuerst die Serpentinen hoch, dann an Beldibi vorbei nach Kemer. In Beldibi gibt es viele Orangengärten und es steigt der betörende Duft der Orangenblüten in die Nase. Bis Kemer fahren wir noch, dann machen wir Halt. Wir laufen durch den betörenden Duft bis zu einem Stand, an dem wir zuerst einen Saft trinken und dann auch gleich ein großes Netz voller Apfelsinen kaufen.

 

Einer meiner Freunde sagte: 'Das ist dein Geburtstagsgeschenk von der Natur. ‚Der Mai hat den Ruhm, der April hat die Blum’.'

 

Wir blieben an einem Baum stehen und beobachteten die emsigen Bienen. Es war ein Gesumm und ein Gebrumm. Sie sind so glücklich bei der Sache, dass nichts sie stören könnte. So lange die Sonne scheint, klettern sie über diese kleinen zarten Blüten. Es ist schon erstaunlich, was diese kleinen weißen Blüten aushalten.

 

Wir hatten nicht vor, hier Wurzeln zu schlagen. Unser Ziel war noch 40 km entfernt und so stiegen wir in unser Vehikel und starteten zum Endspurt, fuhren an Uludag vorbei und an der Abzweigung Cirali, Yanartasch bogen wir links ab und genossen den wunderschönen Blick über die Abfahrt von der ziemlich hoch gelegenen Hauptstraße. Hinter uns lag der wunderschöne majestätische Olymp. Die Türken sagen dazu Beydalari, das heißt übersetzt Herrenberg. Wir fuhren durch Wiesen und Felder und durch Wälder hinunter ins Tal. Überall sahen wir Bienenstöcke. Die Wiesen waren voll von Annemonen und anderen Frühlingsblumen. Wir hielten kurz an, und stiegen aus, um ein Foto zu machen.

 

Während einer meiner Freunde ein Foto schoss, beobachte ich ein Bienchen. Es hatte offensichtlich Streit mit einer Grille. Die Grille zirpte ganz heiser und das Bienchen summte nicht zufrieden, sondern es brummte wütend. 'Da streitet sich eine Biene mit einer Grille', sagte ich lachend und stieg wieder ein. Wir fuhren weiter und verbrachten einen schönen Tag.

Am Abend gingen wir totmüde und zufrieden schlafen. Als ich gerade eingeschlafen war, flüsterte mir mein Schutzengel etwas ins Ohr, ungefähr so ‚Summ, summ, summm, ich sitz auf einem Bäumelein und schüttele dir ein Träumelein, summ, summ, summ.’

 

Ein Bienchen erschien, es summte um mich herum. 'Arbeitsbiene, Arbeitsbiene, was ist das eigentlich? Es klingt nicht gut, es passt nicht zu unserer Brut. Warum streitet die Grille mit mir? Sie sagt, ich sei ein versklavtes Arbeitstier. Ich weiß zwar nicht, was das ist, doch es klingt mir nicht gut. Warum sie das wohl tut? Ich z.B. arbeite nie. Kaum schlüpf ich aus meinem Ei, bin ich ein bisschen klein zwar noch, doch fix und fertig und ganz frei.

 

Ich putze meine Zelle und laufe dann zum Futter, um mich zu den anderen zu gesellen.