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Leseprobe für das Buch Julia von Christine von Holtei:

Julia öffnete ihre Schmuckschatulle, nahm langsam eine Schachtel heraus, sah auf den Inhalt nieder und schloss sie dann wieder. Sie behielt nur das Etui, in dem die rosa Perlen lagen, die ihr Raphael auf der Hochzeitsreise gekauft hatte. Sie ließ sie langsam durch die Finger gleiten, fühlte ihre Glätte und Kühle, sah ihr Schimmern und legte sie um ihren Hals. Sie hatte heute ebenfalls ein graues Kleid an, wie damals in Italien. In weiten, reichen Falten bis zum Boden fallend stand silbergrauer Brokat um ihren Körper. Ganz eng lag er um ihre Brust, einen tiefen Ausschnitt freigebend. Die Perlen schimmerten auf ihrer Haut. Julia sah auf ihr Spiegelbild. Eine schöne Frau blickte ihr entgegen. Eine sehr schöne Frau. Auch eine glückliche Frau? Ja, eine glückliche Frau!

Sie schloss mit einem harten Druck ihrer Finger das Etui, dass es einen lauten Klick gab, als es einsprang. Ihr Blick ging zu einer kleinen Uhr an der Wand. So früh war es noch? Nun blieb beinahe noch ein halbe Stunde Zeit, bis ihre ersten Gäste eintreffen würden. Julia hatte sich daran gewöhnt, Feste zu feiern. Erstens war es Raphael seiner Stellung schuldig, aber auch Juli sollte sich in ihrer Jugend amüsieren, sie sollte gefeiert werden.
Julia fragte sich oft, warum sie eigentlich nicht wirklich Freude daran hatte. Alle jungen Frauen waren glücklich, ein reges Gesellschaftsleben führen zu können. Man beneidete sie darum.
Oft kam es ihr vor, als ob sie ein Kind sei, das sich in der Einsamkeit und Stille sehr fürchtet. Sie machte gleichsam auch Lärm um sich her, um damit eine Stille, eine Einsamkeit auszufüllen. Und dabei grübelte sie immer wieder darüber nach, warum sie denn nur das Gefühl einer Einsamkeit hatte. Sie war doch nicht allein! Sie hatte Raphael und hatte damit mehr, als manche Frauen haben mochten. Denn Raphael war der liebenswerteste Mensch der Welt.