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Leseprobe für das Buch Mistköter und Seelenhunde von Severine Martens:

Seelenhunde - statt eines Vorwortes

Sie wohnen unter Deiner Haut, mitten in Dir drin und einen Zentimeter links vom Herzen. Es ist die Stelle, an der die Seele ihren Mittelpunkt hat und wo alle unsere Tränen und Lachfalten ihr Zuhause haben. Sie sind immer bei Dir, begleiten Dich durch Euer gemeinsames Leben und bleiben auch da, wenn sie schon lange gegangen sind. Sie fangen Dich auf, wenn Du fällst, und sie stützen Dich, wenn Du keine Kraft hast. Da, wo sie sind, ist der Ort, an dem Du Zuhause bist.
Seelenhunde sind der Anker, an dem Dein Leben hängt. Euch verbindet ein unsichtbares Band wie aus Gummi und je weiter Ihr auseinander seid, desto mehr zieht es Euch zurück.
Eure bittersten Tränen verschwinden, wenn sie sich auf Eurem Schoß zu einem Kringel zusammenrollen. Ihre großen Erlebnisse und kleinen Erfolge lassen Euch jedes Mal lachen und die gemeinsame Freude lässt Euch alle Sorgen vergessen. Wenn andere Dinge Stress und Anspannung in Euer Leben gebracht haben, sind sie da und zeigen Euch den Weg nach Hause. Gemeinsame Spaziergänge und Abenteuerreisen sind wie eine frische Brise in der Seele, die Euch alles Vorausgegangene vergessen lässt.
Seelenhunde reparieren Deine Seele und auch Dein Herz, jeden Tag mehrmals und immer wieder. Sie machen es einfach so und ohne jede Mühe.
Sie sind immer da, wenn Du sie brauchst, und sie sind immer dort, wo Du bist. Manchmal sind sie der Grund, warum Du überhaupt noch aus dem Bett aufstehst und oft sind sie der letzte Anlass, doch noch einmal das Haus zu verlassen und vor die Tür zu gehen. Wie viele Leben sie wohl schon auf diese Art und Weise gerettet haben? Sie halten Dich auf Trab und in Bewegung - und sie bringen immer wieder neue Dinge in Dein Leben. Sie sind Deine Tankstelle und die Salbe auf den Narben des Lebens.
Seelenhunde sind ein untrennbarer Teil von Dir und kein Skalpell der Welt kann diese Verbindung trennen.
Sie sind die Pfadfinder, wenn Ihr Euch verlaufen habt, und sie sind die Lotsen, wenn Ihr nicht mehr weiter wisst. Sie nehmen Euch jeden Tag mit in ihre Welt. Sie holen Euch ab und sie bringen Euch jedes Mal heile und unversehrt zurück. Manche sagen, sie könnten zaubern und Wünsche erfüllen, die Worte nicht ausdrücken können. Andere wissen, dass sie Eure Sehnsüchte und Träume erkennen, bevor ihr es selber könnt.
Seelenhunde sind die Liebe und die Wärme in Eurem Herzen. Sie sind die letzte Zuverlässigkeit in der Welt, wenn alles andere Euch verlassen hat.
Sie lieben Euch ohne Ansehen Eurer Person. Ohne Blick auf Eure Herkunft, Euer Aussehen oder Eure Kontoauszüge. Ihnen ist es egal, ob Ihr in einer kleinen Villa mit großem Garten oder in einem Hochhaus im achten Stock wohnt. Ihr braucht einfach nur da sein und Ihr braucht nichts weiter zu machen, als ihre Liebe in Eurem Herzen zuzulassen. Sie öffnen die Tür zur Seele und Ihr braucht nichts weiter zu tun, als sie hereinzulassen.
Seelenhunde sind der Grund, warum Du bist. Und sie sind der Grund, warum Du jeden Tag erneut die Kraft hast, einen Tag mehr zu leben!

Whisky und Wodka

Lara wusste nicht mehr, wie sie an den Whisky gekommen war. Der war irgendwann einfach da und hat sie lange Zeit nicht mehr verlassen. Er war etwas herbe, unverdorben und so braun, wie ein Whisky wohl sein soll. Lara wusste nicht viel über Whisky, sie trank lieber Bier, und davon jede Menge! Über Bier wusste sie allerdings auch nicht viel. Wo es das meiste für am wenigsten gab, da kannte sie sich aus! Die Dosen vom Aldi waren genau richtig - das war ihr Bier. Whisky war ein toller Name für einen Hund, viel besser als Karlsquell oder ähnliches, hatte sie sich so ausgedacht. Ein brauner Hund mit Mundgeruch kann ruhig so heißen - vor allem, wenn er auch noch aussieht wie eine Flasche.
Whisky war eines Morgens einfach da, wobei damals schon nicht klar war, wer eigentlich zu wem gekommen war. Lara wusste selten, wo sie war und wieso sie da war, wo sie war. Vielleicht war der Hund ja schon vorher da und Lara kam zu ihm - oder umgekehrt. Sie wachten an diesem Morgen gemeinsam auf, zwei in einem Schlafsack, und so sollte es für lange Zeit bleiben - das Fußende der Tüte war Whisky’s Platz und Lara sollte niemals wieder kalte Füße haben. Viel wichtiger war aber, dass die beiden nicht mehr alleine waren - das war sehr gut und sollte viel verändern in ihren Leben - sehr viel!
Das Ganze passierte so um 1980 irgendwo zwischen Westberlin, Hamburg und einer kleinen Stadt an der Nordsee. Lara war so gerade volljährig, hatte kein Zuhause und lila Haare. Der Iro sah absolut mistig aus, wie im Blindflug ohne Spiegel selber geschnitten. Jeder sollte sehen, wie beschissen sie die Welt um sich herum fand - und sich selber auch! Das gelang ihr sehr gut und deshalb hatte sie auch keine Freunde. Sie mochte gerne Hunde um sich haben - mit Hunden kam sie gut klar und sie hatte niemals das Gefühl, dass ein Hund es auch nur einmal unehrlich mit ihr meinte! ‚Hunde sind korrekt!’, sagte sie oft und wollte damit eigentlich sagen, dass ihr die meisten Menschen zuwider waren!
Es war die Zeit des Punk, der Sex Pistols und Sid Vicious lebte noch. Es war die Zeit der Hausbesetzungen. Bei einer Hausbesetzung mitzumachen, war nicht nur angesagt und politisch korrekt, sondern es war auch praktisch, wenn man keine eigene Wohnung hatte! Keine Verpflichtungen und immer was los - anders kannte Lara das Leben nicht. Die Neue Deutsche Welle hatte schon einen Fuß in der Tür und Lara liebte die Musik einer Kapelle namens Ideal: Deine blauen Augen machen mich so sentimental, wenn ich dich so anschau, wird mir alles andere egal! - ich kann mich sehr gut an ihre Stimme erinnern, wenn sie es mitgrölte, sie selber hat es längst vergessen.
Ich weiß nicht mehr viel von Whisky, außer, dass er immer da war, wo Lara war - oder umgekehrt. Klein, braun, wuschelig und schon etwas älter mit grauem Bärtchen, so habe ich ihn in Erinnerung. Immer für eine Toberei zu haben, total verrückt nach Dosenbier und ständig auf der Suche nach irgendetwas Fressbarem! Whisky war unsterblich und unkaputtbar, einer von denen, die einfach dazugehören und immer da sind - immer! - dachten wir!