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Leseprobe für das Buch Tierische Gartengeschichten von Hildegard Brucker:

Schäfchen Wolli


Am nächsten Tag konnten Tom und Teresa selber miterleben, was mit Schäfchen Wolli geschah. Großvaters Lieblingstiere waren die Schafe: "Meine auch", meinte Teresa schnell, "die sind so lieb und kuschelweich." - "Mein Freund ist aber der Esel Joschi. Mir macht es nichts aus, wenn er störrisch ist," prahlte Tom ein bisschen, während sich Teresa vor seinem Gebiss fürchtete. "Außerdem ist Joschi schon uralt", behauptete sie. Großvater hörte sich alles schweigend an, dann nahm er die Kinder mit zur Schafmutter Gundula. Die Schafmutter Gundula hatte nämlich kurz nach Weihnachten zwei Lämmchen zur Welt gebracht. Ein schwarzes und ein weißes. Die waren quicklebendig und hüpften jeden Tag lustig durch den Garten. Aber an diesem Tag stand nur das schwarze Lamm ‚Blacky’ bei seiner Mutter. "Wo steckt denn das weiße Lamm?", fragte Großvater Theodor. "Kommt, Kinder, wir suchen es!" Sie suchten den ganzen Garten ab. Schließlich fanden sie ‚Wolli’, so hieß das weiße Schäfchen, hinter den großen Holzklötzen. Dort stand es auf drei Beinchen und hob das vierte angewinkelt in die Höhe. "Das sieht nach einem Unfall aus", meinte Großvater. "Sicher hat sich Wolli auf den Holzklötzen ein Bein gebrochen." - "Das arme Schäfchen!", rief Teresa mitleidig. "Was machen wir jetzt?", fragte Tom. "Wir müssen den Schäfer holen", sprach Großvater mit ernster Stimme.

Bald darauf kam der Schäfer mit seinem Erste-Hilfe-Kasten. "Das Bein von Wolli muss geschient und mit einer Gipsbinde umwickelt werden", erklärte er. Dann machte er sich an die Arbeit. Inzwischen waren Großmutter Rosa, Onkel Hans, Tante Margit und Ulrike dazugekommen. Sie wollten auch zusehen, wie Wolli verarztet wurde. Das Lämmchen hielt still und ließ alles willig über sich ergehen. Zum Schluss wurde es auf ein Strohlager im Stall gelegt. Der Esel Joschi stand daneben und bewegte seine langen Ohren hin und her. Schließlich rief er vor Verwunderung laut: "Iiiaaa, Iiiaaa!" - "Der schreit aber furchtbar laut", sagte Teresa und ging ein paar Schritte zurück. "Da brauchst du doch keine Angst zu haben", lachte Tom und kraulte den Esel hinter den Ohren. Dann knieten sich die Zwillinge zu dem Lamm hinunter, streichelten und trösteten es: "Du warst sehr tapfer, Wolli, werde nur bald wieder gesund." Danach gingen alle ins Haus.

Am nächsten Morgen kam Großvater schon früh in den Stall, um nach dem Lamm zu sehen. Als er das Tor öffnete, rieb er sich dreimal die Augen: "Sehe ich richtig?", fragte er sich. Da stand Wolli nämlich wieder auf drei Beinen: Auf drei gesunden Beinchen, von denen eines in einer Gipsbinde steckte. Das vierte, gebrochene, hielt es, wie gestern, angewinkelt in die Höhe. Wie kam das?Der Schäfer hatte das falsche Bein eingegipst! Großvater rief das ganze Haus zusammen: "Haben wir gestern nicht alle zugeschaut, als der Schäfer da war und das Lamm behandelte?", fragte er. "Natürlich, haben wir!", riefen Tom und Teresa sofort. "Warum fragst du?" - "Seht ihr es nicht? Der Schäfer hat das falsche Bein behandelt." Als erste fing Ulrike an zu lachen, und dann lachten alle über diesen komischen Vorfall. "Wolli, jetzt musst du die Behandlung noch einmal über dich ergehen lassen", meinte Großvater. Das Schäfchen blökte dazu nur kläglich: "Mäh, mäh, mäh." Die Kinder verwöhnten es an diesem Tag mit saftigen, grünen Kleeblättern und streichelten es immer wieder. Teresa sang ihm sogar ein kleines Trostlied vor. "Bald wird alles gut sein, Wolli."