Seriöser Verlag
Manuela Kinzel Verlag


                Manuela Kinzel Verlag

Informationen zu allen
aktuellen Büchern

Letzte Pressemeldung:  
seriöser Verlag   NWZ 23.2.24
Letzte Pressemeldung:  
seriöser Verlag   Schwarzwälder Bote 4.3.24
Letzte Meinung zum Buch:   
seriöser Verlag   Im Zeichen des Fisches


Suche:

Neuerscheinungen

Alle Bücher anzeigen

als E-Book erhältlich

Belletristik

Bildband

Biographie

Christliche Literatur

Erfahrungsberichte

Geschichte

Gesundheit

Kinder / Jugendgeschichten

Lyrik

Musik

Mundarten

Region Dessau

Region Göppingen / Hohenstaufen

außergewöhnliche Reiseberichte

Sachbücher

Theater

Tiergeschichten

Weihnachten

Sonderangebote

Vergriffene Bücher

Zurück zum Buch

Leseprobe für das Buch Unser Renz von Ingeborg Leske:

Unser Renz
Wer war Renz?
August Renz meldete sich als Freiwilliger im Jahre 1813 zu den Husaren und trat in das Freicorps der Lützower ein, um sein Vaterland von den Franzosen zu befreien.
Er kämpfte tapfer und mutig an der Seite seiner Kameraden, meistens in der vordersten Linie.
Er verstand sich gut mit dem kleinen Trommelbuben, den jedes Regiment hatte. Auch mit allen übrigen Kameraden kam er gut aus. Als in einer Schlacht der Fähnrich gefallen war, ritt er zurück, holte die Fahne und ritt damit an die Spitze der Truppe. Die Husaren folgten ihm und die Schlacht wurde gewonnen. Mit großer Begeisterung sang er mit seiner hellen Tenorstimme die Lieder seines Kameraden Theodor Körner, der Adjutant von Adolf Freiherr von Lützow war. Als preußischer Generalmajor stellte dieser 1813 das Freicorps Lützow, die schwarze Schar, auf, dem auch FL Jahn und J. v. Eichendorff als Mitglieder angehörten. Besonders das Lied von F. v. Schiller gefiel Renz:
'Auf, auf Kameraden auf’s Pferd, auf’s Pferd.Ins Feld, in die Freiheit gezogen.
Im Felde, da ist noch der Mann etwas wert, da wird das Herz noch gewogen.
Da tritt kein and’rer für ihn ein, auf sich selber steht er da ganz allein.
Aus dem Lande die Freiheit verschwunden ist, es gibt nur noch Herren und Knechte.
Die Feigheit herrscht, die Hinterlist bei dem falschen Menschengeschlechte.
Wer dem Tod ins Angesicht schauen kann, der Soldat allein ist der freie Mann.'
Im Gefecht an der Göhrde am 16.09.1813 wurde er schwer verwundet.
Als sein Leutnant vom Pferd stieg und seinen Uniformrock öffnen wollte, weil er keine Luft bekam, sagte er leise: 'Herr Leutnant, bitte nicht, ich bin ein Mädchen.' Es war Eleonore Prohaska, die Tochter eines preußischen Offiziers, der gefallen war, als sie drei Jahre alt war. Ihre Mutter ist bei der Entbindung gestorben und so brachte man sie in ein preußisches Militärwaisenhaus nach Potsdam, wo sie aufgewachsen war. Sie verehrte sehr die Königin Luise, die jedes Jahr zur Weihnachtszeit das Militärwaisenhaus besuchte und für die Kinder Geschenke mitbrachte.
Der Leutnant, völlig überrascht, nahm sie mitten im Kampfgetümmel auf seine Arme und trug sie in ein nahegelegenes Bauerngehöft, überließ seinen gesamten Sold und das Pferd der Eleonore, das nicht von ihrer Seite wich, den Bauersleuten und trug ihnen auf, sie gut wieder gesund zu pflegen. Die Leute versprachen es.
... Dann war ich an der Reihe. Die ganze finanzielle Abwicklung aller LPG und ländlichen Bauten im Kreis war meine Aufgabe: Grundstückseintragungen veranlassen, Verträge mit den Baufirmen abschließen, Genehmigungen einholen und Gelder bei der Investitionsbank in Bitterfeld für die Bauvorhaben beantragen, Konten anlegen, führen und abrechnen.
Dann sollte ich noch die Enttrümmerung der WASAG, eine ehemalige Munitionsfabrik, übernehmen und für die Durchführung verantwortlich sein. Es hieß: 'Sie sind für die finanzielle Seite verantwortlich. Die technischen Sachen übernehmen unsere Ingenieure.
Für Mittwoch ist das Sprengkommando aus Magdeburg bestellt. Es müssen noch das Verwaltungsgebäude, Gästehaus, Kasino, Feuerwehrgebäude und Waschhaus gesprengt werden.' Mir blieb beinahe die Luft weg, denn ich kannte all die aufgezählten Gebäude und dann meldete ich mich zu Wort. Ich fragte: 'Was wollen Sie machen? Solche intakten Gebäude, jetzt, zehn Jahre nach dem Krieg in die Luft sprengen? Noch dazu, wo viele Flüchtlinge in Schulen und anderen Notunterkünften leben müssen - und mich wollen Sie dafür verantwortlich machen? Damit bin ich nicht einverstanden. Die Gebäude bleiben stehen', sagte ich empört. Es brach ein schallendes Gelächter aus. Als sich alles wieder etwas beruhigt hatte, sagte einer: 'Da kann man überhaupt nichts machen, das ist Befehl 210.'
Ich dachte, das kann nur von der Roten Armee sein und sagte nichts weiter. Zurück in meinem Büro, suchte ich die Telefonnummer des Sprengkommandos in Magdeburg und rief sofort dort an.