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Leseprobe für das Buch Wenn nachts die Bäume fallen von Karl-Andreas Nitsche:

Leseprobe



S.12,13

... Die Tage werden nun merklich kürzer. Immer öfter und länger bleiben die Bibereltern in der Nacht weg. Die Biberkinder fangen an, die ersten selbständigen Ausflüge zu unternehmen. Bockert schwimmt sehr oft stromauf und lässt sich dann mit der Strömung flussabwärts treiben. Die Zeit des großen Holzfällens ist angebrochen. Die dünnen Weidengerten und die Krautnahrung genügen den Bibern längst nicht mehr. Quer über die Wiese wechseln sie zum Auenwald hinüber. Dort stehen die starken Pappeln. Diese fällen die Biber. Jetzt haben sie eine große Menge Äste mit reichlich Rinde. Bis in die frühen Morgenstunden hört man von nun an in jeder Nacht das Raspeln der nagenden Schneidezähne unserer Biberfamilie. Von Zeit zu Zeit fällt mit lautem Getöse ein Stamm zu Boden. Die Zweige werden emsig vom gefällten Stamm abgetrennt und unter großer Kraftanstrengung zum Wasser geschleift. Am Uferrand liegen schon viele blank genagte Hölzer. Weiß schimmern sie auf dem dunklen Schlamm, der das sandige Ufer überzieht. Die Hauptbeschäftigung der Biber ist jetzt das Fressen. Sie legen sich dabei ganz schön ins Zeug, schließlich muss sich jeder eine ordentliche Menge Winterspeck anlegen. Aber auch für einen Wintervorrat soll gesorgt werden. Nächtelang schleppen sie dann Ast für Ast, erst auf dem Landweg und dann im Wasser, zu ihrem Bau. Vor der Röhreneinfahrt legen die Biber die Äste ab und verankern sie im Bodengrund. Ein großes Futterfloß entsteht. Die wenigen aus dem Wasser ragenden dünnen Zweige lassen die riesige Menge an Holzvorrat nicht ahnen. Im kühlen Wasser hält sich die grüne Rinde der Hölzer lange frisch und verspricht auch im Winter manchen guten Bissen.

Die Herbstwinde fegen das gelb gewordene Laub der Pappeln und Espen von den Zweigen. Durch das am Erdboden liegende bunte und vertrocknete Laub führen immer mehr Biberspuren an den Waldrand. Dort liegen schon viele Bäume am Boden. Ihre Schnittkegel leuchten durch die fahle, graue Herbstlandschaft. Sie künden vom nächtlichen Treiben der Biber hier. Der Biberbau muss winterfest gemacht werden. Durch einige Ritzen dringt schon die herbstliche Kälte ein und der Wind weht abgefallenes Weidenlaub des knorrigen Baumes fast bis in den Wohnkessel.

Die Biber stopfen Äste, Schlamm und Laub in diese offenen Stellen. Die ganze Abdeckung wird mit Schlamm überzogen. Nur ganz oben, nahe am Weidenstamm, bleibt eine Öffnung frei, damit die verbrauchte Atemluft der Biber abziehen und Frischluft eindringen kann. Im Kessel werden die Holzspäne erneuert und einige störende Wurzeln abgebissen.

Die Biber haben sich einen dicken Bauch abgefressen...